Musik aus Mitterteich - Hubertus Krämer

Mitterteicher Nachtwächter

Gegründet im Jahre 2001, haben die vier Mitterteicher Nachtwächter mit Hubertus Krämer, Andreas Neumayr, Albert Prommersberger und Reinhard Rögner in ihren historischen Gewändern deftig-satirische Verse für jeden Anlass parat.

Die Musik

Mittlerweile haben sich die Nachtwächter ein umfangreiches Repertoire erarbeitet, das ein weites Feld vokaler und instrumentaler Musik des Mittelalters und der Renaissance umfasst. Hier finden sich neben Tänzen von Thoinot Arbeau und Tielman Susato drei- und vierstimmige Madrigale aus Deutschland, England und Italien berühmter Komponisten wie Jacobus Clemens non Papa, John Dowland, Thomas Morley, Thomas Weelkes oder auch Giovanni Gastoldi und Orazio Vecchi.

In einem weiteren Bereich widmen sich die Nachtwächter der Bayerischen Volksmusik mit Couplets und Gstanzln, mal für's Herz, aber auch deftig gewürzt, ab und an gegebenen Anlässen textlich angepasst. Natürlich immer gekrönt in dem Auftritt mit Lampe, Horn und Hellebarden, der den Tag beschließt.

Gern gesehen sind die vier Musikanten mittlerweile bei Festlichkeiten aller Art.
Der erste öffentliche Auftritt fand zum Holzofen- und Handwerkerfest des Arbeitskreises Heimatpflege Mitterteich im Jahre 2001 statt. Im Jahr darauf waren sie zu Gast bei der Musikantentour des oberpfälzer Lokalsenders OTV. Hier sangen die Nachtwächter sehr zur Freude der Zuhörer in gemütlicher Runde einige Gstanzln.

Das erste öffentliche Konzert mit mittelalterlicher Musik folgte wenige Monate später im Rahmen der 7. Mitterteicher Herbstserenade. Dafür hatten die vier Sänger innerhalb weniger Wochen ein komplettes Programm einstudiert.

Die Instrumente

Zum Instrumentarium gehören ein Flötenkonsort von Tenor- bis Garkleinflöte, Krummhörner, Cornamusen, Kortholt, Schalmei, Trompete, Drehleier, Hümmelchen, Landsknechtstrommel, kleine Trommel, Tamburin und Bodhran. Albert Prommersberger, Andreas Neumayr und Hubertus Krämer spielen die Blasinstrumente, letzterer auch die Drehleier. Schlaginstrumente spielen Albert Prommersberger und Reinhard Rögner.

Die Ausrüstung

Die vier Hellebarden wurden von einem Mitterteicher Schmied nach alten Vorlagen geschmiedet. Das Horn, mit dem die Nachtwächter sich ankündigen, ist eine Nachbildung aus dem Mittelalter aus echtem Kuhhorn mit handgedrechseltem Mundstück aus Holz, mit dem Leitton F. Das ist der Ton, mit dem das Nachtwächterlied beginnt.

Die Gewandung

Die Umhänge wurden von Mitterteicher Schneidern nach alten Vorlagen genäht. Die Unterbekleidungen sind Nachbildungen des ausgehenden Mittelalters, also Ende 15. Jh. Die Hemden aus Leinen und roten Baretts aus Samt wurden von der Mutter Reinhard Rögners nach altem Vorbild genäht. Die schwarzen Baretts aller vier Nachtwächter wurden von Emmi Bauer nach einer Vorlage aus dem späten Mittelalter angefertigt. Die Borten des Zierstreifens sind von Hand aufgenäht, die Broschen handgefertigt.

Das Nachtwächterlied

Der erste Teil des Liedes mit den jeweiligen Strophen stammt aus dem 16. Jh. Der zweite Teil mit dem Abendgebet ist erst im 18. Jh. im Druck erschienen, wurde aber mit Sicherheit wesentlich früher gesungen. Der vierstimmige Satz, den die Mitterteicher Nachtwächter singen, stammt von Hubertus Krämer. Der Text beginnt mit der Ankündigung der vollen Stunde, dann folgt jeweils ein Vierzeiler, der dem Anlass entsprechend getextet wird und bis auf acht Zeilen erweitert werden kann.

Zur Zeit legen wir aus gesundheitlichen Gründen eine Pause ein. Wenn wir auftreten, möchten wir natürlich in voller Besetzung auftreten.